Die
häufigsten Schäden an diesen Pumpen sind defekte
Membranen. Diese Schäden entstehen fast immer nach langen
Standzeiten des
Motors (z.B. „Winterschlaf").
Falls
Zweifel bestehen, ob die Membrane noch intakt ist, folgenden Test
durchführen
·
Schlauch vom oberen pneumatischen
Pumpenteil zur Barometerdose lösen.
·
Schlauch vom Ansaugrohr
zu Pumpe oberhalb der
Membrane lösen und verschließen.
·
Mit einer Vakuumpumpe am Schlauch vom oberen
pneumatischen Pumpenteil Unterdruck
erzeugen und mit einem Vakuummeter
prüfen, ob dieser gehalten wird. Falls nicht, ist die Membrane
defekt.
Eine noch bessere Prüfung ist mit einem „T- Stück"
möglich:
Dieses wird zwischen den oben erwähnten Schläuchen
angeschlossen. So kann mit
der Vakuumpumpe ebenfalls die Dichtheit der Membrane geprüft
werden.
Bei
Problemen auch die Funktion des Kaltstart-Dehnstoffelementes
prüfen: Die Funktionsweise
ist wie bei einem automatischen Choke: Bei Kälte ist die Stange
eingefahren und
bewirkt 2 Funktionen: Der Einstellhebel an der Pumpe wird angehoben und
eine
Zusatzluftöffnung entlang der Stange geöffnet (Zischen bei
laufendem Motor
deutlich hörbar). Damit wird zum Einen das Gemisch angereichert
und zum Anderen
in Folge der Zusatzluft die
Leerlaufdrehzahl erhöht. Bei 80° C muss die Stange ganz
ausgefahren sein.
Die Zusatzluftöffnung muss verschlossen sein (Kontrolle über
Saugen an dem
Schlauch, der von der Kaltstartvorrichtung zum Ansaugrohr führt)
und zwischen
Kunststoff‑Einstellschraube und Hebel der Pumpe muss ausreichend
groß sein. Das
Spiel kann ggf. mit Spezial - Lehre gemessen und anschließend
eingestellt
werden. Zur Kontrolle der 80° Kühlwassertemperatur evtl.
Thermometer in
Vorwärmschlauch verwenden.
Stellt
sich heraus, dass die Membran defekt ist und ersetzt
werden muss, bestehen 2 Möglichkeiten: Kauf einer revidierten
Pumpe oder
Auswechseln der Membrane in Eigenregie. Nachdem in der Schweiz keine
revidierten pneumatisch gesteuerten Einspritzpumpen mehr
erhältlich sind, kosten
die zur Zeit in Deutschland noch erhältlichen revidierten
Einspritzpumpen jedoch
fast das Doppelte. Daher muss häufig ein Auswechseln der Membrane
aus Kosten -
und Zeitgründen mit Eigenmitteln durchgeführt werden.
In der Schweiz wurden die
Pumpen
nach dem Wechseln der Membrane auf einer speziellen Prüfbank mit
der
Barometerdose eingestellt. Dies war dies sicher technisch absolut die
beste
Lösung. Wird dies nicht durchgeführt, ist der Motorlauf in
der Regel
unbefriedigend, wenn nicht spezielle Hinweise beachtet werden (Ich
hatte
Gelegenheit, 3 Peugeot 504 in Deutschland zu fahren, bei denen die
Membrane
allein ersetzt wurden. Diese Probefahrten befriedigten mich nicht).
Die
betreffende Membran liegt zwischen der oberen Kammer, in
welcher ein Gemisch aus Ansaugunterdruck und atmosphärischem
Luftdruck ist und
der unteren Kammer, in der ausschließlich atmosphärischer
Luftdruck herrscht.
Sie bewegt sich in Folge der Unterdruckverhältnisse über und
unter ihr. Ihre Stellung
bestimmt direkt die eingespritzte Kraftstoffmenge: Bewegt sich die
Membrane
nach unten, wird weniger eingespritzt, bewegt sie sich nach oben,
steigt die
eingespritzte Kraftstoffmenge, das Gemisch wird also fetter.
Die Membrane wird
zusätzlich von
einer Feder leicht nach oben gezogen. Das obere Ende der
Zugfeder ist im Deckel der Pumpe
eingehängt, man sieht es nach Demontage der plombierten
Blechabdeckhaube. Diese
obere Aufhängung ist durch Verdrehen des Innenstücks
verstellbar und damit die
eingespritzte Kraftstoffmenge über den gesamten Arbeitsbereich der
Pumpe. Die Stellung dieser Aufhängung bestimmt
also die Grundeinstellung der Pumpe und muss sorgfältigst justiert
sein! Mehr
dazu weiter unten.
Das Auswechseln der
Membrane muss mit absoluter Sorgfalt ausgeführt
werden!
Demontage des
pneumatischen Pumpenteils :
Vorsicht:
Der pneumatische
Pumpenoberteil mit
der Federaufhängung kann erst verdreht und damit gelöst
werden, nachdem die
Inbusklemmschraube welche das Gewinde mit der Zugfeder gegen verdrehen
sichert,
gelöst ist. Wichtig: Dabei ganz
genau die Position der Schraube mit der Zugfeder beim Hineindrehen
zählen,
markieren und sofort notieren!
Wenn alles demontiert
ist, kann die Membrane und die Abdichtung
zwischen pneumatischem Teil und mechanischem Regelteil ersetzt werden.
Der Zusammenbau erfolgt
nach dem gleichem Prinzip wie der Ausbau.
Unbedingt dabei beachten:
·
Beim Einfahren des
zusammengebauten pneumatischen
Pumpenteils unbedingt mit einem
abgewinkelten Draht die Regelschwinge gegen den gelösten
mechanischen
Pumpenteil zur Seite ziehen, so dass der Stößel mit den
beiden kleinen Kugeln
sauber eingefahren werden kann.
Einspritzpumpenöl
wechseln (Das Motorenöl schmiert und
dichtet nur den mechanischen Pumpenteil, das Einspritzpumpenöl,
die
Pumpennockenwelle etc.)!
Nach den restlichen Einbauarbeiten Motor warm laufen lassen
und mindestens 10 Km Probefahrt für den Abbau der
Benzinrückstände im
Auspuffsystem durchführen.
Gab es vorher (auf Grund der
defekten Membran) starke schwarze Auspuffgase und Abgasmesswerte von
maximal
anzeigbaren CO und HC Werten (viel zu fette Verbrennung), ist es
sinnvoll, neue
Kerzen einzuschrauben, oder mindestens die alten sorgfältig zu
reinigen und zu
trocknen.
Bei
einer
jetzt folgenden Abgasmessung müssen die gemessenen Werte jetzt
korrekt sein!
Ergibt
die
Abgasmessung falsche Werte oder läuft der Motor nicht
zufriedenstellend, zunächst
die Grundeinstellung laut Werkstatthandbuch durchführen:
Anschließend
die Gemischeinstellung vornehmen:
Mit
Inbussschlüssel die Leerlauf-CO-Schraube rechts unten an der Pumpe
um 3 mm
anheben. Dabei muss dich die Drehzahl um 100 - 120 U/min erhöhen.
Sollten
immer noch Probleme auftauchen evtl. folgendes prüfen:
Evtl.
Kontrolle des Verbrennungsbildes mit Colortune
Testkerzen.
1.
In
Pumpe KF 5 im 504 Injection im 1796 ccm Motor
2.
In
Pumpe XN 2 im 504 mit 1971 ccm Motor bis Pumpe A 4
3.
In
Pumpe XN 2 im 504 mit 1971 ccm Motor ab
Pumpe A 5
·
Die A 4
und die AS Pumpe haben eine Schubabschaltung. Bei Revisionen wurde
immer auch
in die A 4 Pumpen die Regelschwinge der A 5 Pumpe montiert. Damit ist
ein
„Einschaltruck" nach Schubabschaltungsbetrieb praktisch nicht mehr
spürbar
!
Messbedingungen:
15°C, 68% Luftfeuchtigkeit, Luftdruck ca. 760 mm /Hg
Benzinpumpendruck |
1 - 2,5 bar |
Benzinpumpenfördermenge: |
70 l/min |
Ansaugunterdruck: |
450 - 500 mm Hg (in
Bremsservoschlauch!) |
Unterdruck in Schlauch
von Einlassdruckregler zur Pumpe unter der Membrane |
400 mm Hg |
Unterdruck zwischen
Ansaugrohr und Membrane oben |
350 mm Hg |
Schlauch von
Barometerdose zur Pumpe |
ca. 130 mm Hg,
je nach Barometerstand |
Schlauch vom Luftfilter
zur Barometerdose |
kein messbarer Unterdruck |